Glyphosat: Skandalöser Alleingang. Und Sieg der Lobbyisten. #Blog aus dem Plenarsaal
Bienen auf dem Blumenfeld. Kaum zu sichten. Hummeln schwirren im Kornfeld. Gar nicht zu sichten.
Die Ursache: Pflanzenschutzmittel, die zur Unkrautvernichtung aufs Feld gesprüht werden. Wie beispielsweise Glyphosat.
Die Mehrzahl der Landwirte schwören drauf. Das Pflanzengift steigert die Ernteerträge. Unkraut kommt auf Mais oder Roggenfeldern nicht mehr durch. Dass Lebensmittel mit vergiftet werden, Glyphosat bspw. in Milch, Getreide und Bier auftaucht – geschenkt. Und das Glyphosat wahrscheinlich Krebs auslöst, wie die internationale Krebsagentur in Paris meint – geschenkt. Die EU-Kommission in Brüssel votierte trotzdem dafür, weitere fünf Jahre Glyphosat auf die Felder pusten zu lassen. Und wer hat diese Entscheidung im Alleingang beeinflusst? Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. CSU-Mann und Handpuppe der Bauern-, Lebensmittel-, und Chemielobbyisten.
Nun beraten wir hier im Landtag und fordern mehrheitlich Glyphosat in Deutschland zu verbieten. Pflanzenschutzmittel gibt es nun viele, doch Glyphosat steht als Symbol für die Agrarindustrie, die auf Teufel komm raus Fleisch und damit auch Futter für die Tiere produziert. Ich frage mich wie auch die Grünen hier in der Bürgerschaft: Welche Art von Landwirtschaft wollen wir? Ich meine, die konventionelle Landwirtschaft vergiftet unsere Lebensgrundlage. Boden, Luft und Wasser.
Klar, den Widerspruch lösen wir hier im Landtag nicht auf: Biobauern gegen die konventionelle Landwirtschaft, die Milliarden an EU-Subventionen jährlich einsackt. Gestützt von mächtigen Lobbyisten, die Politiker einkaufen. Um später dann mit Glyphosat verseuchte Lebensmittel an uns zu verkaufen.
Deswegen hat die Rot-Grüne Koalition in Bremen gerade einen Antrag auf den Weg gebracht. Ziel: Glyphosat in Deutschland zu verbieten und ein bundesweites Insektenmonitoring einführen! Mal schauen, ob der Bremer Senat so viel Durchsetzungsfähigkeit auf der Bundesebene via Bundesrat zeigen wird.
Eure Bloggerin aus der Bürgerschaft!
Leave A Comment