Schlichtbauten sind bald Geschichte.

Das Ende der Schlichtbauten in Bremen.

Die Schlichtbausiedlung „Am Sacksdamm“ wird platt gemacht, 80 neue Wohnungen entstehen und sind wahrscheinlich 2019 bezugsfertigt. Die Pläne sind in der Baubehörde einzusehen, auch gibt es Bilder, wie die neue Siedlung in Sebaldsbrück einmal aussehen wird. Im Architektenwettbewerb sind die Sieger gekürt.

Alles gut? Ja und Nein. Die Schlichtbauten sind nicht mehr zeitgemäß. Runter gekommen. Sanierungsbedürftig. Die meisten stehen leer. Zehn der 78 Häuser sind noch bewohnt. Von Menschen, die gern dort wohnen. Weil es grün und vor allem sehr günstig ist.

Schaue ich mir die Pläne an, wird es grün bleiben. Nur bleibt es günstig? Entsteht hier ein Quartier mit bezahlbarem Wohnraum? 20 Sozialwohnungen sind geplant. Gut. Nur die übrigen 60 Wohnungen will die Vonovia für neun Euro pro Quadratmeter vermieten. In Sebaldsbrück! Ist das bezahlbarer Wohnraum? Und finanzierbar für die Menschen, die dort noch wohnen? Wohl kaum.

Und die Rot-Grüne Politik? Wird beim Spatenstich mit der Vonovia vermutlich feiern. Und wahrscheinlich wird sie vergessen haben, dass eine Chance vertan wurde, günstigen Wohnraum in Bremen zu erhalten. Machbar wäre das gewesen, denn für einen Neubau ist ein Bebauungsplan notwendig – und den stellt bekanntlich die Stadt auf. Und klar hätte der Kauf Geld gekostet. Ja. Aber es wäre gut angelegtes Geld gewesen. Und es wäre ein Akzent gewesen, um zu zeigen, dass Rot-Grün doch Armutspolitik kann.

Mieter werden verdrängt.

Die Gewoba z.B. hätte dann die Schlichtbauten übernehmen können. Hätte sie sanieren können. Und Menschen hätten profitiert, die dort bereits wohnen oder von Obdachlosigkeit bedroht sind. Hätte!

Ähnlich die Situation in der Schlichtbausiedlung Holsteiner Straße in Walle. Auch dort plant die Vonovia eine ähnliche Siedlung wie in Sebaldsbrück. Wahrscheinlich mit ähnlichen hohen Mietpreisen. Allerdings ohne eine Quote für Sozialwohnungen. Und auch dort trifft es Menschen, die ihr Wohngebiet verlassen müssen, weil es für sie nicht mehr bezahlbar ist.

Posted by:

Susanne Wendland

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